Teamverständnis
Der Teambegriff besteht schon sehr lange in der Arbeitswelt, lange bevor Volvo im Jahre 1972 das Teamarbeitsmodell eingeführt hat. Jedoch ist das Verständnis von Team und Teamarbeit sehr unterschiedlich.
Teams sind im Grunde „Arbeitseinheiten“, die aus unterschiedlichen Menschen bestehen und sich einer gemeinsamen Aufgabe widmen (Jüster, 2009, p. 153). Ein Team ist eine Gruppe innerhalb einer Organisation / im beruflichen Kontext mit einem Arbeitsauftrag, der befristet auf Dauer oder auf Zeit ist.
Vereinfacht: Gruppe + Arbeitsauftrag = Team
Um sich mit dem Begriff Team auseinander zu setzen, muss man zuerst zwischen Gruppe und Team unterscheiden. Es finden sich zahlreiche „typische“ Merkmale einer Gruppe in der Literatur, diese unterscheiden sich je nach Autor*in. Folgende Merkmale finden sich mehrheitlich wieder:
- Mehrere Personen (mindestens zwei)
- Interaktion
- Zusammengehörigkeitsgefühl (Wir-Gefühl, Gruppenzusammenhalt / Kohäsion)
- Bestimmte Dauer
- Gemeinsames affektives Erleben
- Bestimmte „Spielregeln“ untereinander (=Normen)
- Vorhandensein von Strukturen
- Gemeinsame(s) Ziel(e)
- Gemeinsame Interessen
Abgrenzung von Gruppe und Team
Gruppen sind folglich soziale Gebilde mit eigenem Gefühlserleben, mit eigener Identität und mit eigenen, für die Betroffenen typischen Verhaltensmustern und Reaktionen (Jüster, 2009, p. 152). Es ist wichtig, zwischen den Eigenschaften der Gruppe und deren Mitgliedern zu trennen. Durch eine Vermischung der beiden Eigenschaften werden Gruppen oft als Bündel der Eigenschaften ihrer Mitglieder beschrieben. Für Teams gelten folgende Parameter: Struktur, Aufgabenstellung, Leistungen, Aufgabengebiete und Handlungsspielräume. Hilarion Petzold (2007) differenziert die Begriffe genauer, indem er die Eigenschaftsmerkmale vergleicht, anstatt die Eigenschaftsmerkmale zu summieren.
Eine Gruppe von Menschen ist ein relativ zeitkonstantes (1) | Ein Team ist eine in einen definierten intentionellen Rahmen (1) |
Interaktionssystem (2) | eingebundene Gruppe von Mitarbeitern (2), |
mit einem spezifischen Status und Rollengefüge (3) | die eine fest umrissene, oft komplexe Aufgabe (3) |
einem verbindenden Wertesystem (4) | im Hinblick auf ein bestimmtes Feld (4) |
und Zeithorizont (5) | und eine spezifische Population (5) hat. |
sowie gemeinsamen Ressourcen (6) | Diese Aufgaben sind kooperativ unter Nutzung und Koordinierung personaler (6) |
wodurch ein eigenes Gruppengefühl und Gruppenbewusstsein (7) möglich wird, | und intentioneller (7) Ressourcen |
aufgrund dessen im Verein mit Identiäts-Attribution aus dem sozialen Umfeld (8) | im Sinne von Zielsetzung (8) der Institution |
eine Gruppenidentität (9) aufgebaut werden kann. | und ihrer Aufgaben (9) zu bewältigen. |
Gegenüberstellung von Gruppen- und Teamdefinition (Petzold, 2007, p. 351 f.).
Die beiden Definitionen von Petzold sind recht komplex, jedoch ergeben sich daraus jeweils neun Faktoren, die benötigt werden, um Gruppen- und Teamprozesse mehrperspektivisch zu betrachten. Dies geht über die anfängliche Definition
„Gruppe + Arbeitsauftrag = Team“ weit hinaus.
Literatur
Petzold, H., 2007. Integrative Supervision, Meta-consulting & Organisationsentwicklung. Padaborn: Verlag für Sozialwissenschaften.
Jüster, M., 2009. Was ist >>systemisch<< an der >>systemischen Teamenwicklung<
Kontakt
Kontakt
Telefon: 076814978475 (AB)
Mail: mail@maximiliankleis.de
Adresse
Maximilian Kleis
Friedrichstraße 20
79183 Waldkirch