Da Teamentwicklungsprozesse immer zeit- und kostenaufwändig sind, stellt sich hier die Frage, ob sie sich auch lohnen? Da immer komplexere Aufgaben und Anforderungen anfallen, ist gemeinsames Arbeiten im Team die häufigste Methode zur Bewältigung. Keinesfalls sollte Teamarbeit unreflektiert glorifiziert werden. Wird das Instrument Teamarbeit eingesetzt, so sollte man vielmehr sehr genau über mögliche Risiken und Bedingungen für den Erfolg von Teamarbeit Bescheid wissen (Comelli, 2003, p. 169). Sowohl hochzufriedene Mitglieder in Teams („Kuschelteams“), Konflikte, als auch nicht gekonnte Teamarbeit kosten Zeit und sind nicht effizient.
Die Teamarbeit sowie die Einzelarbeit schließen sich nicht gegenseitig aus. Vielmehr geht es darum, zu prüfen, welche Methoden bei der Zielerreichung besser passen. Je nach Aufgabenstellung und Situation lassen sie sich auch ergänzen. Nach Comelli (2003) gibt es vier Argumente für Teamarbeit (Comelli, 2003, p. 170 f.).
- Menschen sind soziale Wesen, angelegt auf Interaktion und Kommunikation mit anderen. Gruppen wie auch Arbeitsgruppen bieten somit einen sozialen Dienstleistungscharakter für jeden Einzelnen. Daraus lässt sich ableiten, dass strukturierte Gruppenorientierung, notwendig ist, damit Zusammenarbeit im Team ermöglicht wird.
- Teamarbeit hat sich über Jahrtausende bei den Menschen entwickelt, aus der Erfahrung heraus, dass sie immer wieder mit Herausforderungen konfrontiert wurden, die durch Größe und Schwierigkeit nur gemeinsam bewältigt werden konnte. Gewisse Aufgaben lassen sich nur optimal im Team lösen.
Daraus lässt sich das dritte Argument ableiten. Durch enormen Anstieg des Komplexitätsgrads sowie sozialer, wirtschaftlicher und ökonomischer Herausforderungen sind interdisziplinäre Zusammenarbeit unausweichlich. Für das Erreichen von Zielen oder das Lösen von Problemen müssen Spezialisten*innen effizient zusammenarbeiten. Kooperation und Teamarbeit sind notwendige Fähigkeiten einer Organisation für die Selbsterhaltung. - Durch die wachsende Partizipierung von Mitarbeitenden ergibt sich ein steigender Anspruch auf Qualität der Führung. Praktizierte Teamarbeit kann eine motivierende Partizipationsmöglichkeit sein. Dadurch ergibt sich eine höhere Identifikation der Mitarbeitenden. Dies hat Einfluss auf das Engagement und vermeidet Widerstände bei Veränderungen. Durch gute Führung entsteht eine optimale Nutzung der individuellen Potenziale, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, sodass mehr als nur die reine Addition Einzelner entsteht.
- Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Arbeit im Team nicht nach dem Motto „alle machen das, darum wir auch“ verstanden wird, sondern als eine Arbeitsform, die je nach Aufgaben- oder Problemstellung gewählt wurde, um das Optimum zu erreichen.
Literatur:
Comelli, G., 2003. Anlasse und Ziele von Teamentwicklungsprozesse. In: Teamarbeit und Teamentwicklung. Göttingen: Hogrefe-Verlag, pp. 169-190. Deutsche Akademie für Management, 2020. Deutsche Akademie für Management.
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